Wertkritische Analysen 150 Jahre nach dem Marxschen Kapital
Fr. 13.10. – So. 15.10.2017
Tagungshaus Mühlrain (bei Kassel)
150 Jahre nach Erscheinen des Kapital wird Karl Marx quer durch das Feuilleton getrieben und für seine Leistungen auf dem Gebiet der Kapitalismuskritik gewürdigt. Doch was hier verhandelt wird, ist höchstens noch die Schrumpfversion eines theoretisch ohnehin schon beschränkten traditionellen Marxismus. Hatte dieser noch den Klassenkampf zum Gravitationszentrum der Marxschen Theorie erhoben, so erscheint Marx im aktuellen Diskurs gerade noch als früher Kritiker „sozialer Ungleichheit“, der außerdem erkannt habe, dass der Kapitalismus zur Globalisierung dränge und das Finanzkapital eine unheilvolle Rolle spiele. Wer solche Freunde hat braucht keine Feinde.
Entgegen solcher banalisierenden Vereinnahmung in das Universum des unreflektierten Alltagsverstands hat Wertkritik stets auf der fundamental-kritischen Stoßrichtung der Marxschen Theorie insistiert. Ihr Dreh- und Angelpunk ist der historisch-spezifische, gesellschaftlich-ungesellschaftliche Charakter der kapitalistischen Produktionsweise, die sich über die widersprüchliche Vermittlung isolierter Privatproduzenten und Warenbesitzer konstituiert. Wertkritik hat sich zur Aufgabe gesetzt, die Entfaltung dieser Widersprüchlichkeit durch die verschiedenen Ebenen des gesellschaftlichen Gesamtzusammenhangs nachzuzeichnen und dessen Unhaltbarkeit aufzuzeigen. Auf dem diesjährigen Krisis-Seminar sollen einige der damit verbundenen grundsätzlichen, formkritischen Fragestellungen behandelt aber auch andere Ergebnisse aus dem laufenden theoretischen Prozess vorgestellt und diskutiert werden.
Freitag 13.10.
16.30 Uhr: Begrüßung und Vorstellung
17.00 – 18.30 Uhr: Privatarbeit als gesellschaftliches Verhältnis. Über das Problem des Anfangs in der Kritik der Politischen Ökonomie. (Vortrag von Norbert Trenkle, Nürnberg)
18.30 Uhr: Abendessen
19.30 – 21.00 Uhr: Diskussion des Vortrags
Samstag 14.10.
9.00 – 12.30 Uhr (Workshops):
- Wertkritischer Methodenstreit. Zur Diskussion um den Begriff des fiktiven Kapitals und den „Methodologischen Individualismus“ in den Büchern Die große Entwertung und Geld ohne Wert (mit Ernst Lohoff, Norbert Trenkle und der Wertkritischen Gruppe Karlsruhe)
- General Intellect und Industrie 4.0 (mit Oliver Lauenstein, Berlin)
Mittagessen
15.00 – 18.30 Uhr (Workshops)
- Wagner und der Antisemitismus. Judenkarikaturen und regressive Kapitalismuskritik im „Ring des Nibelungen“ (mit Hermann Engster, Göttingen)
- Zum Verhältnis von Wertkritik und traditionellem Marxismus (mit Julian Bierwirth, Kassel)
18.30 Uhr Abendessen
Sonntag 15.10.
9.00 – 11.30 Uhr: Die allgemeine Ware und ihre Mysterien. Zur Bedeutung des Geldes in der Kritik der Politischen Ökonomie. (Vortrag und Diskussion mit Ernst Lohoff, Nürnberg)
11.45 – 12.30 Uhr: Abschlussdiskussion
Mittagessen und Abreise
Organisatorisches:
Die Kosten für Unterkunft und Verpflegung betragen 90 € (Doppelzimmer) und 110 € (Einzelzimmer). Geringverdienende (Selbsteinstufung) zahlen einen ermäßigten Beitrag von 45 € (bei Bedarf auch geringer). Da wir das Seminar ohne finanzielle Unterstützung durchführen, freuen wir uns über Spenden zusätzlich zum Tagungsbeitrag.
Um schnelle Anmeldung wird gebeten, da die Anzahl der Plätze begrenzt ist. Einzelzimmer stehen nur begrenzt zur Verfügung und werden nach Eingang der Anmeldungen vergeben. Tagesgäste sind willkommen und können gegen Bezahlung am Essen teilnehmen.
Adresse: Tagungshaus Mühlrain, Zum Mühlrain 1, 34593 Knüllwald-Niederbeisheim, Telefon: 05685-2790190. Web: http://tagungshaus-muehlrain.com
Die Anfahrt mit dem Zug erfolgt zum Bahnhof Malsfeld. Von dort gibt es bei Bedarf einen Abholservice. Sagt daher bitte spätestens zwei Tage vorher Bescheid, wann ihr anreist: krisisweb@yahoo.de
__________________________________________________________________
Anmeldung zum Krisis-Seminar „Ungesellschaftliche Gesellschaftlichkeit“
per Mail an krisisweb@yahoo.de oder
postalisch an Krisis e.V., Postfach 81 02 69, 90247 Nürnberg
Name:
Adresse:
O im Doppelzimmer (90 €)
O im Einzelzimmer (110 €)
O zum ermäßigten Beitrag
O als Tagesgast am:
O ich esse nur vegetarisch / vegan (bitte unterstreichen