18.09.2024 

“Cause everybody’s living in a material world” Mit dem Materialismus die Welt verstehen?


Online-Diskussion mit Ernst Lohoff, Julian Bierwirth und Lara Wenzel
Montag, 30. September 2024, 19:00 Uhr via Zoom

https://us02web.zoom.us/j/84980243438?pwd=h9fnwJwNDAZOX9yRGIPZbrxG3ZP84m.1
(Meeting-ID: 849 8024 3438; Kenncode: 639483)

Bis vor einigen Jahren dominierten Diskurs- und Performitätstheorien die linke Gesellschaftskritik. Inzwischen sind sie out und ein neues altes Zauberwort geistert durch die Debatten: Materialismus. Auf den Buchmarkt drängen Titel, die eine “materialistische Rassismuskritik“, einen “materialistischen Queerfeminismus” oder eine “materialistische Staatskritik” versprechen. Dabei bleibt oftmals unklar, um was es sich bei diesem “Materialismus” eigentlich handelt. Geht es um ein zurück zur Materie, d.h. zur Vorherrschaft der Dinge vor den Gedanken, wie das einst vom Philosophen Ludwig Feuerbach eingefordert wurde? Geht es darum, endlich zu benennen, wer materiell begütert ist und wer nicht? Welche Rolle spielt der Dialektische oder der Historische Materialismus, den man vom Marxismus-Leninismus und seinen Rezipient*innen kennt?

Kurzum: Wie ist es um das Verhältnis von Wissenschaftstheorie, Geschichtsphilosophie und Gesellschaftskritik in den aktuellen linken Materialismen bestellt. Handelt es sich bei der Rückkehr des “Materialismus” um die Möglichhkeit, die gesellschaftlichen Beziehungsformen der kapitalistischen Gesellschaft zu beschreiben? Oder reimt sich Materialismus so grundsätzlich auf “Identitätspolitik” und “Geschichtsphilosophie”, dass sich mit ihm in kritisch-emanzipatorischer Absicht nicht viel anfangen lässt?